Tee Ziehzeit: So lässt man Tee richtig ziehen

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Damit Tee sein volles Aroma, aber je nach Sorte seine belebende, entspannende oder auch wohltuende Wirkung entfalten kann, ist es wichtig auf die richtige Ziehzeit der Teesorte zu achten. Des Weiteren sollte für einen sicheren Genuss auch die Wassertemperatur, mit der der Tee zubereitet wird, stimmen.

Welche Unterschiede gibt es bei der Ziehzeit von Tee?

Die Ziehzeit von Tee ist vor allem von der Sorte abhängig. Aber auch die Beschaffenheit der Teeblätter, ob sie beispielsweise sehr fein, eher groß, trocken oder frisch sind sowie die Größe der verwendeten Teekanne oder Tasse und selbstverständlich auch die eigene Vorliebe beeinflussen die Tee Ziehzeit.

Ganz allgemein gesagt verkürzt sich die Ziehzeit, je frischer die Blätter sind. Wer also im eigenen Garten oder auf dem Balkon Kräuter pflanzt und erntet, kann sich aus diesen einen frischen Tee aufbrühen, der nicht so lange ziehen muss. Denn beim Trocknen der für den Tee verwendeten Pflanzen geht bereits ein Teil der ätherischen Öle verloren, weswegen ein solcher Tee länger ziehen sollte. Die Tee Ziehzeit fällt ebenfalls deutlich geringer aus, je mehr Blätter oder Kräuter verwendet werden oder je kleiner die verwendete Tasse ist.

Die Brühzeiten verschiedener Teesorten im Überblick

Damit euer Tee das nächste Mal auf jeden Fall gelingt und ihr in den vollen Tee-Genuss kommt, haben wir hier eine grobe Zusammenfassung der unterschiedlichen Brühzeiten verschiedener Teesorten für euch:

  • Die Ziehdauer von schwarzem Tee: Schwarzer Tee wird gerne mal am Morgen getrunken, um den Kaffee zuersetzen, denn ihm wird eine wachmachende Wirkung nachgesagt. Damit sich das Koffein optimal entfalten kann und die im Tee enthaltenen Gerbstoffe nicht zu dominant werden, ist eine Ziehzeit von drei bis fünf Minuten empfehlenswert. Denn erst nach dieser Zeitspanne, kann sich das Koffein aus den Blättern lösen. Tatsächlich bleibt der Koffeingehalt bei einer Brühzeit von mehr als fünf Minuten gleich. Allerdings verteilen sich dann auch vermehrt Gerbstoffe, welche die Wirkung des Koffeins abschwächen können.
  • Die Brühzeit von grünem Tee: Beim Aufguss von grünem Tee hat vor allem die Qualität der Teeblätter einen Einfluss auf die Ziehzeit. Je höher die Qualität, desto länger können die Blätter ziehen und die belebende Wirkung sich entfalten. Dennoch ist eine relativ kurze Ziehzeit des Tees von drei bis vier Minuten bei der anregenden Sorte üblich und auch bei der Temperatur des Wassers unterscheidet sich der grüne vom schwarzen Tee. Im Gegensatz zu diesem sollte das aufgekochte Wasser, bevor der grüne Tee damit aufgebrüht wird, ein paar Minuten lang stehen gelassen werden. Die Teezubereitung mit etwa 80 Grad heißem Wasser sorgt dafür, dass dieser nicht pelzig schmeckt und die Inhaltsstoffe sowie der Geschmack besser erhalten bleiben. Aber aufgepasst: In der Regel kann man nur grünen Tee mit einer niedrigeren Temperatur als 100 Grad Celcius zubereiten und sicher genießen. Denn die Teeblätter von Grüntee werden nach der Ernte sowieso mit heißem Wasserdampf behandelt, was Keime oder sonstige unerwünschte Stoffe abtötet.
  • Die Ziehzeit von Früchte- und Kräutertees: Nach dem klassischen Verständnis von Tee zählen Früchte- und Kräutertees nicht zu den Teesorten, da sie nicht aus der Teepflanze gewonnen werden. Es handelt sich dabei vielmehr um teeähnliche Aufgussgetränke als Teesorten. Dennoch erfreuen sie sich großer Beliebtheit und schmecken sowohl warm als auch kalt, was sie zu idealen Getränken sowohl im Sommer als auch im Winter macht. Anders als schwarzer oder grüner Tee enthalten Kräuter- und Früchtetees in der Regel kein Koffein, was sich auf die Tee Ziehzeit auswirkt. Teeaufgüsse aus Kräutern oder Früchten können normalerweise völlig problemlos sechs bis acht Minuten oder für einen intensiveren Geschmack auch mal länger ziehen.
  • Die Ziehdauer von Arzneitees: Bei vielen Krankheiten, seien es Erkältungen, Magen-Darm-Störungen oder Harnwegsinfekten, lassen sich die Symptome mit ganz natürlichen Mitteln, wie zum Beispiel mittels einiger Pflanzen, abschwächen und auch die Krankheitsdauer kann durch den Konsum von Erholungstees verkürzt werden. Derartige Arzneitees findet man meistens in Apotheken oder auch in Drogerien. Damit die Wirkstoffe in solchen Teesorten enthalten bleiben und nicht mit dem heißen Wasserdampf abhandenkommen, sollte man den wohltuenden Tee während der Ziehzeit abdecken. Arzneitees sollten 10 bis 15 Minuten ziehen. Diese Ziehzeit ist etwas länger als bei anderen Teesorten und hängt davon ab, wie schnell sich die wohltuenden Wirkstoffe sowie Gerbstoffe aus der Pflanze lösen.

Die Wirkung der Ziehzeit bei Tee

Aber was passiert, wenn man die Tee Ziehzeit nicht einhält, oder den Tee vielleicht sogar in der Küche vergisst? In den meisten Fällen ist das halb so schlimm. Aber gerade bei koffeinhaltigen Teesorten, wie zum Beispiel schwarzem oder grünem Tee sollte man sich an die Ziehzeit halten, da dieser ansonsten bitter schmecken kann. Außerdem lösen sich beim Schwarztee bei einer längeren Ziehzeit als vorgegeben mehr Polyphenole, auch sekundäre Pflanzenstoffe genannt, welche die Wirkung des Koffeins entschärfen können. Dadurch wirkt der Tee zwar nicht gleich beruhigend, aber möglichweise weniger belebend.

Mit großen Nebenwirkungen muss man also in der Regel nicht rechnen. Im Gegenteil: je länger ein Tee zieht, desto mehr Substanzen verteilen sich aus den Blättern. Gerade tanninhaltige Tees, wie zum Beispiel schwarzem Tee, wird eine beruhigende Wirkung auf die Verdauung nachgesagt. Enthält der aufgebrühte Tee viele Gerbstoffe, kann der Genuss davon bei Magen-Darm-Problemen, wie unter anderem Durchfall, lindernd wirken. Daher liegt die ideale Ziehzeit von Arzneitees auch meistens zwischen 10 und 15 Minuten, denn solange benötigen die Wirkstoffe der Pflanzen bis sie sich im Wasser entfalten und einen positiven Effekt auf mögliche Krankheitssymptome zeigen.

Damit nichts schief läuft, hält man sich am besten auf die angegebene Zeit, welche meistens auf der Teeverpackung oder dem Etikett des Teebeutels zu finden ist und stellt sich Wecker, um den Teebeutel rechtzeitig aus dem Wasser zu nehmen. Und dann heißt es Abwarten & Teetrinken