Tee anpflanzen: So einfach geht dein Selfmade-Tea

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Eine leckere Tasse selbst angebauten Tees – klingt verrückt, oder? Ist es aber gar nicht einmal so. Mit ein paar einfachen Tipps und Tricks kannst du Tee nämlich ganz einfach in deinen eigenen vier Wänden anpflanzen. Dafür musst du auch nicht unbedingt ein professioneller Gärtner sein, denn alles, was du dafür benötigst, sind eine Fensterbank, ein Blumenkasten und deine Lieblingskräuter. Du möchtest ein neues DIY-Projekt wagen und deine Freunde, Familie oder Kollegen vielleicht mit einem Selfmade-Tea überraschen? Wir haben dir die wichtigsten Infos zu Anbau, Ernte und Pflege in diesem Artikel zusammengefasst!

Einfach, frisch und lecker: Tee aus dem eigenen Kräutergarten

Besonders in der kalten Jahreszeit wird Tee bei den meisten zum treuen Alltagsbegleiter. Fängt der Hals an zu kratzen und die Nase an zu laufen, greifen viele zum Heißgetränk, um Viren und Keimen den Kampf anzusagen. Aber auch im Sommer erfreut sich der Tee stets an Beliebtheit – mit ein paar Eiswürfeln und Früchten gemischt wird er zum absolut leckeren Erfrischungsdrink an heißen Tagen. Und dafür musst du nicht einmal unbedingt in den nächsten Supermarkt! Klar, wir verstehen, wenn du unsere leckeren Cupper Teas nicht aus deinem Küchenregal missen möchtest. Aber vielleicht ist dir ja mal nach etwas Selbstgemachten?! Egal, ob Minze, Salbei oder wilde Kräutermischung: Wir verraten dir, wie du ganz einfach köstlichen Tee anpflanzen kannst. So hast du deine Lieblingskräuter immer in deiner Nähe und kannst deinen Tee ganz frisch und genau so, wie du es möchtest, genießen!

Das sind die besten Kräuter für deinen Selfmade-Tea

Hast du zu Hause ein wenig Platz auf deiner Fensterbank oder deinem Balkon, an dem etwas Licht hinkommt, könntest du dir überlegen, einen eigenen Mini-Kräutergarten für Tee anzulegen. Dafür benötigst du häufig auch nicht den grünsten Daumen, denn die Pflanzen sind meistens ziemlich robust und verzeihen dir im Normalfall den ein oder anderen Pflegefehler. Mit etwas Glück wachsen die selbstangebauten Teekräuter sogar immer wieder nach und du kannst dich zu jeder Zeit an deinem liebsten Heißgetränk erfreuen – absolut frisch, gesund und ohne irgendwelche Zusatzstoffe. Teeliebhaber kommen mit einem selbstangelegten Kräutergarten auf jeden Fall auf ihre Kosten, denn hier lassen sich eine Menge an verschiedenen Tees anpflanzen:

  • Minze
  • Pfefferminze gehört zu den absoluten Klassikern unter den Teesorten. Der leicht erfrischende Geschmack der Pflanze verschafft uns besonders bei heißen Temperaturen Kühlung – das Beste an dem Würzkraut ist jedoch seine heilsame Wirkung, die bei jeglichen Krankheiten und Beschwerden sofort für Linderung sorgt und wohltuend für deinen Körper ist. Kämpfst du mit Magenschmerzen, Migräne oder Kreislaufproblemen? Pfefferminztee schafft dir im Nu Abhilfe. Auch bei verstopften Nasenwegen, Halsschmerzen oder wenn du ein paar Pfunde abnehmen willst, kann die kleine grüne Pflanze ein großer Helfer sein. Du siehst: Minze sollte unbedingt in deinen Kräutergarten rein!

  • Zitronenmelisse
  • Die Spitznamen „Herztrost“ und „Nervenkräutel“ weisen schon auf die besondere Wirkung der Zitronenmelisse hin: Sie beruhigt das Nervensystem und kann somit als Tee bei Stress, innerer Unruhe und Schlafstörungen helfen. Zudem besitzt das erfrischend-zitronige Gewürzkraut antibakterielle, entzündungshemmende und krampflösende Eigenschaften – ein wahrer Allrounder für deine Gesundheit also! Da Zitronenmelissen-Tee am besten aus frischen Melissen-Blättern schmeckt, ist es eigentlich fast ein Muss, dass du die Kräuter selbst in deinem kleinen Garten anbaust.

  • Salbei
  • Der Echte Salbei stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika – dort verleiht er auch seit Jahrhunderten vielen typischen Gerichten einen unverwechselbaren Geschmack. Die Gewürzpflanze kann aber noch viel mehr: Da sie reich an ätherischen Ölen, Bitterstoffen, Flavonoiden und Gerbstoffen ist, ist sie ein wahres Zaubermittel gegen Erkältungskrankheiten, Entzündungen, Magen- und Menstruationsbeschwerden. Sogar wenn du unter Nervosität und Angstgefühlen leidest, kann eine Tasse Salbeitee dabei helfen, Stress abzubauen. Du möchtest nicht auf die heilsame Wirkung der „Salvia officinalis“ verzichten? Dann pflanze dir deinen neuen Lieblingstee einfach in deinen eigenen vier Wänden ein!

  • Kamille
  • Kamille sieht nicht nur entzückend aus, in ihr stecken auch eine Menge an guten Eigenschaften, die sich positiv auf deinen Körper und Geist auswirken. Nicht ohne Grund ist Kamillentee eine altbewährte Wunderwaffe gegen Erkältungen, Bauchweh & Co., die uns schon von klein auf begleitet. Aber auch für die psychische Gesundheit ist die Kamille ein ausgezeichnetes Hausmittel. Da sie beruhigend auf die Seele wirkt, ist sie oft Bestandteil von leckeren Tees zum Einschlafen. Ein paar frisch gepflückte Kamillenblüten von deiner Fensterbank mit etwas heißem Wasser aufgegossen und schon erhältst du einen entspannenden Genussmoment zu Hause.

  • Thymian
  • Thymian ist eine sehr vielfältige Gewürzpflanze. In Form von Thymiantee wird das Heilkraut häufig als erste Hilfe bei Erkältungs- und Atemwegserkrankungen verwendet. Pflückst du das Gewürz aus deinem eigenen Mini-Garten, kannst du aber noch viel mehr daraus machen: Hustensaft, Halsbonbons, Erkältungssalben und, und, und. Selbst als Küchenkraut macht Thymian eine gute Figur und verleiht mediterranen Gerichten einen einzigartigen Geschmack. Da sie auch ziemlich anspruchslos und pflegeleicht ist, kannst du sie ganz einfach selbst anbauen.

  • Lavendel
  • Lavendel gehört zu den schönsten Teekräutern, die du anpflanzen kannst – die lilafarbenen Blüten sind ein wahrer Eyecatcher auf deinem Balkon und versprühen einen intensiven Duft. In der Regel findet sich die Pflanze in zahlreichen Kosmetik- und Pflegeprodukten wieder, aber auch im Tee kann sich das Kraut auf jeden Fall sehen lassen. Vor allem, weil ihm eine beruhigende Wirkung nachgesagt wird, ist Lavendeltee bei Einschlafstörungen, Bauchkrämpfen und Nervenleiden ein natürliches Heilmittel.

Du bist glücklicher Besitzer eines größeren Obst- und Gemüsegartens? Auch hier lassen sich eine Vielzahl an verschiedenen Kräutern und Heilpflanzen für deinen liebsten Tee anpflanzen! Fenchel, Holunder, Hagebutten und Brennnesseln sind oftmals Bestandteil köstlicher Teemischungen, die für ein wohliges Gefühl im Körper sorgen und mit ein paar einfachen Handgriffen zu den neuen Stars in deinem Garten werden.

So baust du die Teekräuter richtig an

Egal, welchen Tee du am liebsten genießt, der Anbau der Kräuter auf der Fensterbank gestaltet sich gar nicht so schwer. Alles, was du dafür brauchst, sind Blumentöpfe oder Blumenkästen, spezielle Pflanzenerde für Kräuter und Saatgut. Zunächst befüllst du die Töpfe oder Kästen mit Erde, im Februar bzw. März kannst du dann die Samen in die Erde bringen. Da die meisten Pflanzen viel Licht mögen, ist die Fensterbank ein idealer Platz für deine neuen Mitbewohner. Im Frühling und Sommer kannst du die Kräuter dann auf das äußere Fensterbrett oder auf den Balkon bzw. die Terrasse stellen – so werden sie nämlich schön kräftig.

Bei der Bewässerung solltest du darauf achten, dass die Pflanzen mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt werden. Zu viel sollte es dann aber wiederum auch nicht sein – Staunässe mögen die kleinen Küchenwunder beispielsweise gar nicht. Nach etwa vier bis sechs Wochen zeigen die Samen dann erste Reaktionen und fangen an zu keimen. Wenn die Kräuter ausreichend groß und robust sind, kannst du sie schrittweise für deinen Tee ernten.

“Echter Tee“ zu Hause anpflanzen – wir zeigen wie!

Kräuter- und Früchtetees sind nicht so dein Ding und du stehst eher auf traditionelle Teesorten wie Earl Grey, Darjeeling oder Matcha? Fans dieser Tee-Klassiker kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten, denn auch diese lassen sich zu Hause anbauen. Wie du vielleicht schon wusstest, werden aus der Teepflanze „Camellia sinensis“ die herkömmlichen Teesorten Schwarzer, Grüner und Weißer Tee hergestellt. Die Samen dafür kannst du dir aus einem Fachhandel holen oder im Internet bestellen. Hast du noch die passenden Pflanzenkübel, kannst du dann wie folgt vorgehen:

  1. Im ersten Schritt raust du die Samen etwas mit Sandpapier an und lässt sie für ca. 24 Stunden in lauwarmem Wasser einweichen.
  2. Die Blumentöpfe werden mit einer Drainage, durchlässigen, nährstoffreichen, kalkreichen Anzuchtsubstrat sowie Erde gefüllt.
  3. Jetzt kannst du die Samen etwa ein bis zwei Zentimeter tief in die Erde stecken und diese gut anfeuchten.
  4. Der ideale Standort für deine Teepflanze ist ein sonniger bis halbschattiger, windgeschützter Platz. Im besten Fall sollte sie an einem Ort mit einer Temperatur zwischen 20 und 25 Grad gestellt werden wie z.B. einem Gewächshaus oder Wintergarten. Alternativ kannst du dafür Frischhaltefolie nutzen, um die Kübel abzudecken. In den kommenden Wochen solltest du die Pflanzen dann regelmäßig lüften, damit kein Schimmel entsteht.
  5. Nach etwa 1,5 Monaten beginnen die Samen zu keimen. Wenn die Keimlinge ausreichend groß und kräftig sind, füllst du sie in einen frischen, größeren Topf um. Jetzt kannst du sie auch in deinen Wohnraum an einem hellen, halbschattigen Ort stellen.
  6. Wichtig: Teepflanzen sind etwas empfindlich. Du solltest sie also während der Anzucht nicht drehen oder verschieben, denn sonst wirft sie vielleicht ihre Blätter ab.

Teepflanze richtig pflegen und ernten

Hobbygärtner aufgepasst: Das Tolle an Teepflanzen ist, dass sie sehr pflegeleicht sind. In der Regel brauchen sie selbst im Sommer nur wenig Wasser, wichtig ist nur, dass das Substrat nicht austrocknet. Wie bei deinen Teekräutern solltest du hier aber ebenfalls Staunässe vermeiden. Um deiner Camellia sinensis zusätzlich etwas Gutes zu tun, kannst du sie ab und zu mit etwas kalkarmen Wasser besprühen – bei hoher Luftfeuchtigkeit fühlt sie sich nämlich am wohlsten. Von April bis September braucht dein grüner Mitbewohner alle zwei bis drei Wochen Dünger. Hierfür eignet sich flüssiger Rhododendron-Dünger sehr gut.

Von April bis November kannst du deine Teepflanze ernten. Dabei hat dein Selfmade-Tea im Frühjahr die beste Qualität, im Herbst ist er etwas weniger aromatisch. Zwar lassen sich die Blätter schon im ersten Jahr ernten, wir empfehlen aber bis ins zweite Jahr hinein zu warten, denn dann ist die Pflanze auf jeden Fall kräftig genug. Die Ernte selbst gestaltet sich aber ganz leicht: Einfach die jüngeren Teeblätter mit ein paar Fingern gleichzeitig greifen und abknipsen. Zum Trocknen kannst du sie dann in die Sonne oder in einen gut belüfteten Raum legen. Wenn die Blätter sichtbar getrocknet sind, schüttelst du sie in einem Korb – bestenfalls aus Bambus, damit die Blattzellen aufbrechen, und legst sie danach in einem dunklen, gut durchlüfteten Raum, um sie fermentieren zu lassen. Oder du füllst sie in eine Plastiktüte und lässt sie dort ein bis drei Tage „schwitzen“. Anschließend lässt du sie trocknen – und fertig ist dein selbstgemachter Tee!